Altlasten

Altlasten sind auch nach Jahrzehnten noch ein Thema. Wie den Angaben des Landesamtes für Umwelt Brandenburg entnommen, im Altlasten- und Bodenschutzkataster sind mit Stand Juni 2024 rund 30.000 Flächen erfasst, wovon bei 67% der Fläche die Gefahrenermittlung beziehungsweise Bearbeitung und Sanierung noch nicht abgeschlossen ist.

Und je nach Art der Altlast, da kann schon sein, dass nicht nur eine Fläche an Boden (bis zu x Tiefe) kontaminiert ist, aber von der Altlast noch weitere Kontaminierung für weiteren Boden oder auch Grundwasser einhergeht. Damit geht potentiell mehroderweniger auch Gesundheitsrisiko einher, wozu es kein wirkliches Monitoring gibt, wie das von Gemeinde zu Gemeinde aussieht.

Also, es gab zwar z.B. Krebsatlas Deutschland, als ein Gemeinschaftsprojekt von der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (GEKID) und dem Robert Koch-Institut (RKI). Aber dort wurde nur so erfasst, dass z.B. in Bremen die Neuerkrankungsrate für Lungenkrebs mit über 70 je 100.000 Einwohner bundesweit am höchsten ist. Und da mag es zwar plausibel sein, zu mutmaßen, dass es mit in Bremen angeblich relativ hohem Raucheranteil zu tun hat. Aber, es könnte auch sein, dass der Lungenkrebs vermehrt bei denen auftritt, welche in Nähe von A1 wohnen oder arbeiten, oder bei denen unter Flugschneise vom Flughafen Bremen, oder bei einer Industrieanlage, u.ä., bis hin dazu, dass vielleicht noch manches Haus Asbest hat, und sich der Wohneigentümer eine Sanierung nicht leisten kann.

In Anbetracht dieser Dinge, ist es wünschenswert, die systematischen Bemühungen zur Beseitigung der Altlasten, zu vertiefen. Neben besseren Umweltbedingungen, und verringertem Gesundheitsrisiko, würde sich auch die wirtschaftliche Entwicklung vereinfachen, wenn Flächennutzungsinteressent nicht derjenige ist, auf welchen die Dekontaminierungskosten wie derzeit so ziemlich abgeladen werden, obwohl es teils auch um Restbestände der Wehrmacht geht, welche dann manche bei sich im Garten entdeckten, und dann mit den Kosten so ziemlich alleine dastanden, u.ä.

Und in dem Kontext, würde ich gut finden, sich nicht nur auf externe Firmen zu verlassen, und beim Zivil- bzw. Katastrophenschutz paar Personen im öffentlichen Dienst mit Expertise, welche man dann auch anderen Ländern anbieten kann, wo es auch so mancherorts Altlasten gibt. Siehe z.B. in Indien, Bhopal, wo es 1984 zur Entweichung von mehreren Tonnen giftiger Stoffe in die Atmosphäre kam, und erst im Januar 2025 wurden 337 Tonnen Giftmüll vom Unglücksort zur Entsorgung abtransportiert. Und da wäre generell schon toll, wenn man international bei solchen Dingen viel zügiger vorgehen kann.